In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses konnten sich die Mitglieder gleich von drei Berichten informieren lassen. Zu Beginn fasste Janine Krämer ihre ersten Erfahrungen als Verantwortliche für die Ferienspiele sehr positiv zusammen. Über 120 Kinder konnten daran teilnehmen. Nur eine kleine Warteliste war verblieben. Das Programm war sehr abwechslungsreich und informativ gestaltet mit virtuellen Reisen der Kinder in fremde Länder. Aus Sicht der Großkrotzenburger Sozialdemokraten ist das ein sehr guter Weg, andere Kulturen kennenzulernen und vor allem auch zu respektieren. Der Blick über den Tellerrand zeige vor allem auch das Verbindende mit anderen Nationen und Kulturen auf, was gerade in der jetzigen Zeit äußerst zu begrüßen ist.
Einen weiteren sehr aufschlussreichen Bericht gaben Frau Susanne Matthias und Beate Reinhart zur Arbeit des im Frühjahr neu gewählten Seniorenbeirats ab. Sehr weit gefasst sind die Angebote für Mitbürgerinnen und Mitbürger im dritten Lebensabschnitt. Wöchentliche Stuhlgymnastik im Rathaus, monatliche Sprechstunden, ein geplanter regelmäßiger Babbelnachmittag sowie halbtägige Seniorenfahrten sind da nur einige Beispiele. Gleichzeitig verdeutlichten die Vertreterinnen des Seniorenbeirats jedoch auch die aktuellen Herausforderungen der von ihnen vertretenen Bürgerinnen und Bürger. So sei der Weg zum Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) nicht nur weit, am Ortsrand, sondern auch mit dem Bus nur sehr teuer, 2,80 € je Einzelfahrt, erreichbar. Es solle dabei nicht vergessen werden, dass die Rente häufig wenig üppig und somit solche Fahrtkosten für die Einzelnen sehr belastend seien. Auch der Zustand von Straßen und Wegen sei für Menschen, die auf ihren Rollator angewiesen sind, oft sehr erschwert, weil die Oberflächen häufig mit Schäden versehen seien. Nicht zuletzt das derzeit geschlossene Bürgerhaus sei auch deshalb ein Problem, weil damit die einzige barrierefreie Möglichkeit, z. B. den Babbelnachmittag durchzuführen, nicht zur Verfügung stehe.
Ähnliche Argumente und Informationen kamen auch vom gerade wiedergewählten Behindertenbeauftragten Peter Distler, der erstmals seit 2019 wieder zur Berichterstattung eingeladen worden sei. Seit seinem letzten Bericht sei die Situation jedoch nicht besser geworden. Dabei verwies er beispielhaft auf den nicht barrierefreien Schleusenübergang, das nicht barrierefrei erreichbare Jugendzentrum, die meist nicht barrierefrei nutzbaren Bushaltestellen oder auch die ihm nicht mögliche Nutzung eines barrierefrei zu nutzenden Raumes für seine Sprechstunden.
Für die SPD-Fraktion waren diese Kritikpunkte eine Bestätigung ihrer bisherigen Arbeit. Bereits 2023 stellte sie einen erneuten Antrag zum barrierefreien Umbau der Bushaltestellen, der am 14. März 2023 auch einstimmig beschlossen wurde. Der Zustand des Gehwegs zwischen Friedhof und MVZ war Gegenstand eines Antrags vom 17.11.2024, der am 29.11.2024 einstimmig beschlossen wurde. Zum Haushalt 2023 beauftragte die Gemeindevertretung auf Antrag der SPD-Fraktion den Gemeindevorstand, durch entsprechende Verhandlungen den innerörtlichen Busverkehr auf 1 Euro zu ermäßigen und direkt am MVZ Bushaltestellen zu errichten. Die Barrierefreiheit des Jugendzentrums war Teil eines Antrags vom 14.03.2024 zur Zukunft des Bürgerhauses, der leider immer noch unbearbeitet in den Ausschüssen
schlummert.
„Durch die Informationen des Seniorenbeirats und des Behindertenbeauftragten wurde verdeutlicht, dass einstimmig gefasste Beschlüsse auf Antrag der SPD-Fraktion sinnvoll waren und sind und es keine erkennbare Begründung dafür gibt, dass sie noch immer nicht umgesetzt wurden. Wir hoffen jetzt, dass diese Diskussion in der öffentlichen Sitzung des Sozialausschusses dazu beiträgt, dass den Beschlüssen endlich auch Taten folgen. Das gilt gleichfalls für die Bereitstellung eines geeigneten Raumes für die Arbeit des Behindertenbeauftragten, zu der die SPD jetzt eine Anfrage für die kommende Sitzung der Gemeindevertretung eingereicht hat“, erläutert Fraktionsvorsitzender Uwe Bretthauer für die SPD-Fraktion. „Wir halten es für erforderlich, dass diese Berichte von Seniorenbeirat und Behindertenbeauftragten, ähnlich dem Bericht zu den Ferienspielen, jährlich im Sozialausschuss vorgestellt werden, damit Seniorenbeirat und Behindertenbeauftragter eine öffentliche Plattform für ihre hervorragende Arbeit erhalten.“