Reinhold Brandt für 70 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt

Die Jahreshauptversammlung der Großkrotzenburger SPD stand in diesem Jahr im Zeichen einer besonderen Ehrung, Reinhold Brandt wurde für 70 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Mit Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, hatte der Vorstand einen würdigen Laudator gefunden hatte.

 

Christoph Degen berichtete zuerst in einem kurzen Überblick über sein neues und weit reichendes Aufgabenfeld. Sein Ministerium ist zuständig für alle Hochschulen des Landes, die hessischen Studierendenwerke, Forschungseinrichtungen und Forschungsförderung, außerdem die Bibliotheken und Archive, aber auch für die Universitätskliniken. Zudem gehören die bedeutenden Kunsteinrichtungen und Kulturschätze des Landes zu seinem Bereich: Mit insgesamt rund 50 Einrichtungen bilden die hessischen Landesmuseen, Staats- und Landestheater, Schlösser und Gärten, wie z. B. Wilhelmsbad und Schloss Steinheim, einen wesentlichen Teil der kulturellen Schatzkammer Hessens. Ein weites Feld, das von der Förderung des Landes abhängig ist und durch die Haushaltslage mit Kürzungen umgehen muss, was nicht ohne Spannungen ablaufen kann.

 

Für die Auswahl von Christoph Degen als Laudator für Reinhold Brandt sprach auch seine Amtszeit als Präsident des Hessischen Musikverbandes von 2011-2021, denn Reinhold Brandt ist seinem Hobby, dem Chorgesang, bis heute treu geblieben.

 

Christoph Degen ging in seiner Laudatio auf den Lebenslauf von Reinhold Brandt ein, der am 1. Januar 1955 nach seinem 21. Geburtstag in die SPD in Marköbel eintrat. Christoph Degen gelang es die Laudatio in eine Art Zwiegespräch umzuwandeln. Mit einigen wenigen gezielten Nachfragen regte er Reinhold Brand an, seinen Lebenslauf in seinen Worten darzustellen. So wurde ein persönliches Stück Sozialgeschichte der Nachkriegszeit wieder lebendig.

 

Reinhold Brandt ist gelernter Schreiner und Mühlenbauer und hatte schon vor seinem Eintritt in die SPD den Weg zur SPD und der Gewerkschaft durch sein familiäres Umfeld gefunden. Noch vor seinem 21. Geburtstag fing er bei der Firma Dunlop in Hanau an. Dort bildete er sich zum REFA-Techniker weiter. Als Gewerkschaftsmitglied war es für ihn selbstverständlich sich an Streikaktionen zu beteiligen, was in seiner Firma nicht gerne gesehen wurde.

 

Nach 16 Jahren bei der Firma Dunlop wechselte er 1972 zur Firma Horst nach Steinheim und später zu einer Firma für Verpackungen nach Rodgau. Auch nach dem Renteneintritt arbeitete er für diese Firma als Selbständiger noch bis zum 75. Lebensjahr weiter. 1999 zog er nach Großkrotzenburg und gehörte gleich als Beisitzer dem Ortsvereinsvorstand an. So ist Reinhold Brandt seit 26 Jahren ein Gewinn für den SPD Ortsverein.

 

Christoph Degen sprach ihm Dank und Anerkennung für 70 Jahre treue Mitarbeit bei der Verwirklichung der gesellschaftlichen Ziele der SPD aus und überreichte ihm die Urkunde mit der selten verliehenen Ehrennadel für diese lange Zeit der Parteizugehörigkeit.