Es war ein guter Tag für Großkrotzenburg, als vor 50 Jahren das Bürgerhaus in der Schulstraße seiner Bestimmung übergeben wurde. An zentraler Stelle wurde eine Begegnungsstätte für die Bevölkerung mit großem Saal, Kollegräumen, Restaurant und Kegelbahn eröffnet. Über viele Jahre war das Bürgerhaus Ort vielfältiger Veranstaltungen, sowohl zu Fassenacht die vielfältigen Veranstaltungen von Feuerwehr Großkrotzenburg, FC Germania 1909 Großkrotzenburg, Volkschor, CDNOK, oder auch während des Jahres für die Bälle von Uwe’s Sporttreff, Tennisverein Großkrotzenburg oder Weinabend des Volkschores und Gewerbeausstellung. Aber auch für die Bürgerversammlungen, die Sitzungen der Gemeindevertretung und die Wahlen in Großkrotzenburg war und ist das Bürgerhaus Großkrotzenburg unverzichtbar.
Zu damaliger Zeit wurde das Bürgerhaus noch alleine von der Gemeinde Großkrotzenburg verwaltet. Jährliche Kosten im sechsstelligen Bereich für Hausmeister, Reinigung, Heizung Verwaltung und Unterhaltung waren zu erbringen. Nach dem weitgehenden Ausfall der Zahlungen des früheren größten Steuerzahlers wurde nach Lösungen gesucht, diesen Aufwand deutlich zu vermindern.
Hier kommt die Pächterfamilie Prskalo ins Spiel, die sich bereiterklärte, die laufenden Kosten durch eigene Veranstaltungen zu tragen und alleine die Unterhaltung an Dach und Fach im Rahmen des Pachtvertrags von der Gemeinde Großkrotzenburg übernehmen zu lassen.
Erstes sichtbares Zeichen des Engagements der Familie Prskalo war der gelungene Umbau des Restaurantbereichs, für den die Abtrennung zum bis dahin separaten Nebenraum entfernt und dem Gastraum ein noch einladenderes Ambiente verliehen wurde.
Mehr und mehr ließ allerdings die Unterhaltung an Dach und Fach durch die Gemeinde Großkrotzenburg zu wünschen übrig, bis schließlich das Dach so marode war, dass das Bürgerhaus Großkrotzenburg von der Bürgermeisterin Theresa Neumann ordnungsrechtlich geschlossen wurde. Viele Stimmen sprechen davon, dass hier durch unterlassene Reparaturen und die dadurch verursachte Schließung der immer wieder nur kurzfristig verlängerte Pachtvertrag mit der Familie Prskalo gekippt werden sollte.
Die Pächterfamilie Prskalo war immer wieder zwischen Baum und Borke, wollte zwar das Bürgerhaus Großkrotzenburg insgesamt deutlich aufwerten, dabei aber nur die finanziellen Lasten übernehmen, die auch aus dem unternehmerischen Bereich langfristig wieder refinanziert werden konnten. Auch Anträge in der Gemeindevertretung von Großkrotzenburg, diesen Zustand durch eine langfristige Vergabe in Eigenregie der Pächterfamilie zu beenden, wurden immer wieder auf die lange Bank geschoben. Auch jetzt noch harren diese Anträge auf ihre Behandlung in den Ausschüssen, weil immer neue Fragen von Fraktionen vorgeschoben worden sind.
Die SPD Großkrotzenburg ist froh, dass es vor über 50 Jahren die mutige und vom Land geförderte Entscheidung zum Bau des Bürgerhauses Großkrotzenburg gab. Im Zentrum der Gemeinde Großkrotzenburg ist die Versammlungsstätte an der richtigen Stelle. Gerade nach der Schließung zahlreicher früher großen Gaststätten ist auch der Restaurantbetrieb dort wichtig. Auch das dort integrierte Jugendzentrum ist an dort richtig aufgehoben. Deshalb hoffen die Sozialdemokraten, dass hinsichtlich der Zukunft des Bürgerhauses bald vernünftige Nägel mit Köpfen gemacht werden und die Familie Prskalo langfristig ihre Ideen zur Modernisierung des Bürgerhauses umsetzen können. Ein Abriss zugunsten einer Erweiterung des dortigen Supermarktes ist jedenfalls keine vernünftige Lösung!
Wir gratulieren unserer Gemeinde Großkrotzenburg zum 50. Geburtstag unseres zentralen Bürgerhauses Großkrotzenburg und der Familie Prskalo zum 25. Jubiläum der Übernahme der Restauration und wünschen allen einen guten Fortgang dieser bewährten Kooperation unter geänderten vernünftigen Bedingungen.